Ad Absurdum - Autonicas Gedankenspielplatz
Ad absurdum - Autonicas Gedankenspielplatz - 50 Jahre der Zeit voraus?
Der ist "toxisch" oder kann der "weg"? Menschen einfach wegwerfen wie eine leere Getränkedose, weil sie nicht "funktionieren"?
0:00
-19:18

Der ist "toxisch" oder kann der "weg"? Menschen einfach wegwerfen wie eine leere Getränkedose, weil sie nicht "funktionieren"?

Das Dilemma der emotionalen Bedürftigkeit, und wieso braucht's einen "Bösewicht" oder einen "Feind" ?

Wer ist wann für wen “toxisch” und wieso muss der dann “weg” (oder man selbst)?

1. Feindbilder in der Kindheit und das Karpman-Dreieck

Schon in der Kindheit entstehen Feindbilder, oft durch familiäre und soziale Strukturen - und zwar nicht nur durch das Vorleben indem man auf den Chef oder den Nachbarn schimpft, vor den Kindern. Das Karpman-Dreieck, bekannt als Drama-Dreieck, beschreibt die Rollen des Verfolgers, des Opfers und des Retters. Kinder lernen früh, sich ihren “Bösewicht” zu bauen. Das kann zum einen die Person sein, die sie emotional missbraucht, oder zum anderen, diejenige, die nicht seinen “Erwartungen” “Vorstellungen” oder “Bedürftigkeiten” entspricht, was in einigen Fällen natürlich ein und dasselbe bzw. dieselbse Person sein kann.

Doch während bei zwei Kindern eines auf die körperliche Gewalt durch Mutter mit “bockigem” Verhalten reagiert und versucht, Kontrolle über seine Emotionen zu erreichen, geht das andere zur Mutter hin und ist wieder “Liebkind”. Das heißt: selbst bei ein und derselben Mutter und ein und desselben emotionalen Missbrauchs wählen Kinder unterschiedliche emotionale Muster, um mit Defiziten oder Überforderung zurecht zu kommen.

Von außen betrachtet war diese Mutter ein Totalausfall vor allem wenn es um Empathie ging und Wärme. O-Ton: “Ich bekomme eine Gänsehaut, nur wenn Du mich anfasst.” Was nichts anderes heißt, als “Was ich fühle, wenn Du mich körperlich berührst, überfordert mich.” Da kann ja das Kind, das die Mutter berührt nichts dafür, aber es musste es “ausbaden”. Einmal ein Vollbad in emotionalem Missbrauch.

Das Paradoxe ist jedoch, dass sich mit zunehmendem Alter der beiden Geschwister das Verhältnis zur Mutter gegensätzlich gedreht hat. Das “Liebkind” und die Mutter stehen häufiger auf Kreuz, vor allem, wenn der andere nicht da ist, als der bockige Kontroll-Freak.

Doch aktuell habe auch ich eine “Mutter-Pause” eingelegt, einfach weil es mir meine eigene emotionale Beanspruchung in anderen Bereichen des Lebens zu viel wäre, mich gegen das Verhalten, Ansichten und die Bewertungen der Mutter emotional auszugleichen.

Doch das ist MEIN Problem und nicht das der Mutter. Deswegen muss ich die Mutter nicht auf den Müll werfen. Ich habe es auch so kommuniziert, dass es meine Angelegenheit ist. Und sie hat auch nie gefragt, was sie tun könne oder welcher Beitrag sie sein könnte, damit diese Pausen nicht mehr oder nicht mehr so lang erforderlich wären. Wenn sie mit der Mutter-Pause nicht zurechtkäme, dann könnte sie ja ihren Beitrag dazu leisten, das zu ändern, aber dafür ist sie mittlerweile auch zu alt. Das ist auch okay. Sie ist 80 Jahre, da braucht man kein Drama mehr vom Zaun zu brechen. Sie war offensichtlich nicht dazu bestimmt, mir das Gefühl von Wärme und Anerkennung zu “liefern”, das bzw. wofür ich es mir gewünscht hätte. Ich wusste, dass es bzw. ich nie genug sein würde, selbst, wenn ich mit dem Oberarzt des Mannheimer Klinikums oder des Oberstaatsanwalts verheiratet wäre, drei entzückende Kinder mit blonden Löckchen in niedlicher Kleidung und natürlich wohlerzogen hätte und einen Garten akkurat in der Reihe, dass der Gärtner des Versailler Schlosses einpacken könnte. Also hab ich es gleich sein gelassen und “mein” Ding gemacht. Karma-Auflösung, Abitur nachgeholt, studiert, experimentiert.

Zwischenfazit:

  • Wer "toxisch” ist, schein eine Frage des Blickwinkels und der eigenen emotionalen Konstitution und geistigen “Reife” zu sein.

  • Das Feinbild scheint es auch im Erwachsenen-Alter zu “brauchen”, um das emotionale Muster, das eigentlich nur dazu gedacht war, das “Überleben” zu sichern, aufrecht zu erhalten.

  • Emotionen liegen in der Verantwortung desjenigen, der sie hat. Manchmal kann es jedoch Situationen im Leben geben, die “alles im Gleichgewicht” zu halten, erschweren. Rückzug mit Ankündigung jedoch ohne Schuldzuweisungen sind ein faires Mittel, bei dem beide die emotionale Hoheit über sich bewahren und den Respekt vor einander.

  • Es gibtMöglichkeiten aus dem Opfer-Verfolger-Retter-Dreieck auszusteigen, indem man selbst die Verantwortung für die eigene Story übernimmt, die zu bestimmten emotionalen Ausprägungen führt.

2. Das DISC-Modell und toxische Wahrnehmung

Das DISC-Extended-Modell beschreibt vier Persönlichkeitstypen: Dominant (Rot), Initiativ (Gelb), Stetig (Grün) und Gewissenhaft (Blau). Ein roter Typ könnte einen grünen Typ als zu passiv und somit toxisch empfinden, während ein grüner Typ einen roten Typ als zu aggressiv empfindet.

In Unternehmen immer wieder zu beobachten, wie die “Führungsriege” oder die “Vertriebler” die “Service-Mäuse” als “Harmoniesüchtel”, “Beckenrand-Schwimmer” oder “Schattenparker” bezeichnet und die “Service-Mäuse” die Führungsriege oder den Vertrieb als narzisstische Psychopathen.

Dabei kann jedoch der eine nicht ohne den anderen, zumindest solange nicht, bis sie die jeweiligen Kompetenzen des “Gegenspielers” in sich kultiviert und integriert haben.

Doch keine der beiden Seiten sieht dazu eine Veranlassung. Wozu auch, das System an sich funktioniert ja und beide Seiten sind einem “symbiotischen” Verhältnis.

Verantwortung für die eigenen Emotionen bzw. das emotionale Vakuum zu übernehmen ist ja vermeintlich soooo anstrengend. Und auf andere Schimpfen und sich “Empören” gibt einem ja auch “Energie”. Doch die “Kanzel-Wixerei” oder “Kanzel-Masturbation” ist eher wie ein kurzer Fick, der and die nährende Nähe echter Intimität und Verbindung nie heranreicht.

Zwischenfazit:

  • Wenn jeder für jeden irgendwie toxisch ist, dann könnten wir uns ja alle gegenseitig in die Tonne treten, zack, der Planet atmet auf!

  • Und wer sind die größten “Nutznießer” dieser “Feindbild-Veranlagung”?

  • Medien, Politik, Konzerne, Therapeuten etc. - die ganze Palette. Niemand von denen hat ein ernstes Interesse, dass Menschen lernen, wie sie aus der Veranlagung, Feindbilder zu entwickeln, rauskommen.

4. Mahabote und emotionale Abhängigkeiten

Das burmesische Mahabote-System beschreibt sieben Prinzipien der Auslagerung von Kompetenzen, wie Selbstbewusstsein, Romantik, Durchsetzungskraft, Kommunikationstalent, Rebellion, Wissen und Struktur. Menschen neigen dazu, diese Kompetenzen bei anderen zu idealisieren und sich emotional abhängig zu machen.

Doch, wer von beiden ist dann jetzt die “toxische” Person. Wer darf wen zuerst “entsorgen”?

Derjenige, der “liefert”?

Oder der “Nutznießer” dieser “Lieferungen”?

Die meisten würden dazu tendieren, den “Lieferanten” in der mächtigeren Position zu sehen. Doch wer wäre der “Lieferant” ohne seinen Empfänger?

Wohin dann mit den roten Rosen und den Liebesgedichten?

Es gibt eine Frau in meinem Leben.

Ich liebe sie heiß und innig.

Aber sie ist in einer festen Beziehung.

Doch ab und zu überkommt mich die Romantik-Welle und sie “muss dran glauben”.

Sie weiß, dass sie eigentlich nur mit dem Finger schnippen müsste und ich ihr hingebungsvolle jeden Wunsch von den Augen ablesen und “über”-erfüllen würde.

Aber, wir haben - ohne daraus ein großes Tam-Tam zu machen - die Übereinkunft, “es” was auch immer “es” zwischen oder sein könnte, in der Schwebe zu halten.

Wie “uplifting” das sein kann und welche Art von geistiger Nähe dadurch entstechen kann, lässt sich kaum in Worte fassen. Sie genießt meine gelegentlichen Romantik-Anflüge und ehrt sie, und mir tut es gut zu beobachten, wie sie das nährt. Keine Erwartungen.

Ohne dass die eine “hoffen” musst und die andere “bangen”, dass ihr gewähltes Gefüge gefährdet sein könnte.

Und keiner von beiden ist in einer emotionalen Abhängigkeit vom anderen.

Das nenne ich Reife und Verantwortung für die eigene emotionale Befindlichkeit. Keine Ahnung wie schnell dieser “Romantik-Effekt” verpuffen würde, wenn sie tatsächlich “Gefühle” für mich entwickeln würde oder die, die sie vielleicht schon hat, mit mir ausleben wollen würde.

Das emotionale Bedürftigkeitsspiel lebt sie stattdessen mit ihrem Partner aus.

Zwischenfazit:

  • Womit lässt Du Dich von anderen “beliefern”?

  • Was hast Du an andere ausgelagert?

  • Was passiert, wenn er nicht liefern kann oder will? Ist er dann der Narzisst oder Du?

  • Was lieferst Du an wen, um was zu bekommen?

  • “Dein “WOW” ist mein Streben…

5. Menschen aussetzen wie Haustiere?

Mögen die Gründe auch noch so “rein” sein, ein Haustier halten zu wollen, ist Ausdruck einer emotionalen Bedürftigkeit, d.h. in welcher Rolle man sich emotional erleben (und ggf. auch von anderen gesehen werden) möchte, z.B. als

Fürsorglich

Statusorientiert

“Unterhaltsam” oder auch unerhalten

je nach Tier und Rasse.

Ich habe zwei Katzen. Erzogen.

Sie wissen genau, was sie dürfen und was nicht.

Wobei mich die jüngste Katze lehrte, statt mit Lautstärke und Strenge es mit Liebe zu probieren. Klappte wunderbar.

Ich hätte auch gern mal noch ein Pferd, aber nicht, um es zu reiten, sondern um mit ihme spazieren zu gehen und “gute Gespräche” zu führen.

Die Frage ist also: gibt’s überhaupt irgendetwas, das wir nicht zum Zweck der Bedürfnisbefriedigung tun?

Und wenn es nur die “Entsorgung” von etwas oder jemandem ist, die uns das Gefühl der “Macht” und “Kontrolle” gibt?

6. Dating-Apps und Wegwerfgesellschaft

Dating-Apps fördern eine schnelle und oberflächliche Bewertung von Menschen, was zu einer Wegwerfmentalität führen kann. Dies kann ein unrealistisches Erwartungsmanagement fördern und die Fähigkeit, intime Beziehungen zu pflegen, beeinträchtigen.

Mit einem Wisch ist alles weg…

Außer dem Gefühl der Macht und Kontrolle.

Doch, um welchen Preis?

Diese Frau hätte jedes Recht gehabt, mich “auszusortieren”…

Ein eindrucksvolles Beispiel für die transformative Kraft der Selbstreflexion bietet eine persönliche Erfahrung mit einer Deutschlehrerin an der Berufsschule. Sie kam zur Klasse rein und ich hatte sie gefressen. Mir war das Messer in der Tasche aufgegangen - und das wiederholte sich jedes Mal. Unerklärlich. Sie erinnerte mich mit nichts an jemanden, mit dem ich schlechte Erfahrungen gemacht hätte. Nichts. Und was war ich “gemein” zu ihr. Vor der ganzen Klasse. Bis ich eines Tages zu weit gegangen war und ihr die Tränen in die Augen schossen. Sie bat mich, nach der Stunde zu ihr zu kommen. Ich erwartete ein Donnerwetter. Doch anstatt mit Härte zu reagieren, schaute sie mir in die Augen fragte ruhig: „Was habe ich Ihnen getan, dass Sie mich so behandeln?“ Ich spürte einen Kloß im Hals und antwortet: “Nichts”. Sie: “Dann ist ja gut. Das war alles, was ich wissen wollte.” Keine Maßregelung, kein “dann lassen Sie es sein!” nichts. Nur diese eine Frage.

Und fortan war alles gut und wunderbar zwischen uns. Sogar die Klasse rieb sich verwundert die Augen.

Würde es daher nicht viel mehr Sinn machen, in Menschen, die uns herausfordern Chancen zu sehen, unsere eigene emotionale Bedürftigkeit neu zu justieren oder sich schrittweise von ihr zu lösen, statt diese Menschen auf den Müll zu werfen, nur für den kurzen Rausch der Überlegenheit?

Leider sind die sozialen Medien voll von Empfehlungen, um “toxische” Menschen einen Bogen zu machen.

Warum?

Weil nichts stärker verbindet als ein gemeinsames Feindbild.

Diese Menschen wollen keinen Frieden und schon gar nicht diese “Neue” Zeit oder “Erleuchtung”, sondern Spaltung und Krieg. Daran ist nichts falsch. Auch das ist eine Möglichkeit, die emotionale Bedürftigkeit auszuleben. Und wie alles in der Evolution, so wird auch dieses Ungleichgewicht kippen. Die Frage ist nur: wann, wohin und zu welchem Preis (für wen)?

Diskussion über diesen Podcast

Ad Absurdum - Autonicas Gedankenspielplatz
Ad absurdum - Autonicas Gedankenspielplatz - 50 Jahre der Zeit voraus?
Einmal anders geschaut, für immer versaut. Einmal Gesprochenes wie auch "Geschautes" lässt sich nicht mehr zurücknehmen. Ein Podcast von "hart" bis "zart". In jedem Fall für Template-Changer, Matrix-Shaker und vor allem Menschen, die sich auf den Weg machen wollen, zu ihrem Gefühl, nirgendwo dazu zugehören, zu stehen. In diesem Podcast schütteln und rütteln wir an etablierten "Konzepten" indem wir Perspektiven einnehmen, die teilweise so provozieren, dass einige sie am liebsten verbieten würden. Biologisch mögen wir auf Zugehörigkeit "konfiguriert" sein, gesellschaftlich auch. Spirituell will sich jedoch der Geist durch jeden anders in seine Wirksamkeit bringen. Mein Geist hat sich für diese Inkarnation die komplette Bandbreite von Urknall bis Schmusi ausgesucht über den Weg der Transformations-Champions-League. Vom "Nerd" und BWLer bis hin zum Drehbuchautor, Astrologen und Seelenschmusi decke ich die komplette Bandbreite ab. Meine spirituelle Vita liest sich wie "Einmal Erleuchtung und wieder zurück". In diesem Podcast können all diejenigen ein Feeling davon bekommen, was sie mit mir erwartet, bevor sie mit mir zusammenarbeiten. Oder sie können sich den Kick und gelegentliche Auffrischungen holen, wenn sie schon in meinem meiner Workshops waren. Letztere meinen stets unisono, ich wäre meiner Zeit mindestens 50 Jahre voraus. Wer hat den Mut, sich auf dieser Zeitreise mal so richtig durchschütteln zu lassen?